Artikel - Comeback von Christian RAMSEBNER
Die Tränen sind getrocknet, mit Ausnahme von Sensibilitätsstörungen im Umfeld der zentimeterlangen Operationsnarbe auch die Schmerzen schon länger besiegt. Und hatte Christian Ramsebner Mitte Dezember noch erzählt, dass er bei Sprints „derzeit nur 25…km/h“ erreichen würde, sind es jetzt wieder 30.
Erstes Mannschaftstraining seit 159 Tagen
„Schneller
war i’ eh nie“, kann der Verteidiger wieder lächeln. Ehe er am Montag
beim LASK-Start das erste volle Mannschaftstraining seit 159 Tagen
bestreiten wird. Das erste seit dem Warm-Up am 7. August in Basel. Wo er
sich beim Champions-League-Qualispiel in der 17. Minute bei einem
Laufduell den Körper verdreht hatte, deshalb einen fatalen Schritt
machte, dem eine Sehne im Oberschenkel nicht standhalten sollte.
„Der schlimmste Tag“
„Wahnsinn“,
murmelte am Tag nach der 2:1-Sensation seine Frau Theresa über das
Malheur: „Ein Jahr hatte der Christian alles dem Ziel Europacup
untergeordnet – und jetzt das!“ „Das Zusehen war wirklich extrem
bitter“, sagt der 30-Jährige, der für die Operation von Bayern-Kultdoc
Müller-Wohlfahrt an einen Berliner Spezialisten verwiesen worden war.
„Das Schlimmste war der Tag nach der OP“, erzählt Ramsebner: „Da konnte
ich mir nicht vorstellen, jemals wieder zu spielen!“ Zumal er danach
sechs Wochen nur liegen oder stehen, aber nicht sitzen durfte, um eine
Überstreckung der Sehne zu vermeiden.
„Bietet nicht jeder Klub“
„Der
LASK hat mir dann aber am Weg zum Comeback sehr geholfen“, sagt
Ramsebner mit einem Blick zu Markus Morbitzer: „Es war praktisch rund um
die Uhr immer ein Physiotherapeut für mich da – so etwas bietet nicht
jeder Klub!“ Wobei Morbitzer in der Winterpause auch Alex Schlager und
Gernot Trauner aufgrund kleinerer Probleme betreut hat. Aber vor allem
eben Ramsebner, der Samstag beim ersten Test beim FC Wels schon spielen
will.
Georg Leblhuber, Kronen Zeitung