Artikel - Mert MÜLDÜR - Kronen Zeitung
IN SERIE A ETABLIERT
Ex-Rapidler Müldür: „Werde immer ein Wiener sein“
(Bild:AFP )
Nach 14 Jahren in
Hütteldorf hat sich Mert Müldür in der Serie A mehr als etabliert. Mit Sassuolo
ist er in Italien vorne dabei. Als Fußballer ist er Türke, aber „ich werde
immer ein Wiener sein“. Einen Rat hat er für Kara und Demir.
Lukaku, Ibrahimovic
und erst letztes Wochenende Ronaldo - an seine prominenten Gegenspieler hat
sich Mert Müldür längst gewöhnt. „In der Serie A musst du vor jedem Respekt
haben, die Namen sind egal“, lächelt Müldür. Der eine Saison brauchte, um sich
in Italien einzuleben. „Jetzt habe ich mich etabliert, kenne ich die Kultur -
ich habe mich angepasst.“ Und er spricht schon Italienisch. „Wichtig, hier wird
ja viel Wert auf Taktik gelegt.“ So ist auch Müldür für Sassuolo wichtig
geworden. Ihm „gehört“ die rechte Seite, egal, ob in der Dreierkette oder im
Mittelfeld.
Mittlerweile ist er
gesetzt. Und erfolgreich. Sassuolo ist in der Serie A Siebenter, ganz vorne
dabei. „Kein Zufall. Wir haben viel Qualität“, so der 21-Jährige. „Nur gegen
die Großen müssen wir mehr punkten.“ Bei einigen Top-Teams soll er auch schon
am Radar sein. Was er entspannt sieht: „Ich will immer das Maximum rausholen.
Der Rest kommt von allein.“ Sassuolo überwies 2019 knapp vier Millionen Euro an
Rapid, jetzt liegt sein Marktwert bei fast 10 Millionen. Stark.
Lust auf Schnitzel
Aber für das
ÖFB-Team wertlos. Weil sich Müldür für die Türkei entschieden hat. „Ich habe
zwei Länder, die ich liebe. Im Fußball ist es die Türkei“, erklärt Müldür.
„Aber Österreich ist mir sehr wichtig. Hier bin ich geboren, ich war 14 Jahre
bei Rapid. Ich werde immer zu Österreich stehen.“ Das zeigt er auch in Italien.
Sein Auto hat er mitgenommen. Samt Wiener Kennzeichen. „Und ich habe jeden Tag
Lust auf Wiener Schnitzel“, lächelt Müldür. „Ich werde immer ein Wiener sein.“
Ich habe zwei Länder, die ich liebe. Im Fußball ist es die Türkei.
Mert Müldür
Der natürlich Rapid
verfolgt, auch mit einigen Spielern in Kontakt steht, weiß, dass auch bei Yusuf
Demir und Ercan Kara die Türkei ihre Fühler ausgestreckt hat. Sein Rat: „Mit
Eltern und Beratern absprechen. Aber ich habe ja auch schon im Nachwuchs für die
Türkei gespielt. Sie nicht.“ Apropos Rapid, heute steigt gegen die Admira die
Liga-Generalprobe. Diesmal nicht live im Internet. Nicht einmal Medienvertreter
sind zugelassen.
Rainer Bortenschlager, Kronen Zeitung